Cis (cisgeschlechtlich)
Das Wort „cis“ bzw. „cisgeschlechtlich“ beschreibt Menschen, deren Geschlechtsidentität mit dem Geschlecht übereinstimmt, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Zum Beispiel ist eine Person, die bei der Geburt als weiblich eingestuft wurde und sich auch als Frau identifiziert, cis weiblich. Genauso wie trans ist auch cis ein Adjektiv.
Wenn Menschen in ihrer machtvollen Position innerhalb Dominanzkultur benannt werden, stößt das oft auf Widerstand. In „Sprache und Sein“ beschreibt Kübra Gümüşay „die Unbenannten“ als diejenigen, die so sehr als Norm gelten, dass sie in der Sprache oft nicht explizit benannt werden. Sie bleiben unsichtbar, weil die Sprache sie als selbstverständlich voraussetzt. Lange war es in der deutschen Mehrheitsgesellschaft vollkommen unüblich von „weißen Menschen“ zu sprechen. Die Weißen waren schlicht die „normalen“, die Unbenannten, während nicht-weiße Menschen als „die Anderen“ markiert wurden. Indem wir Begriffe wie „cis“ verwenden, machen wir sichtbar, dass nicht alle Menschen in die gleiche Kategorie fallen. Es geht darum, die Norm zu reflektieren und Platz für Vielfalt zu schaffen.
Trans* Menschen werden oft explizit benannt, während cis Personen als Norm gelten und nicht markiert werden. Das führt dazu, dass Trans*-Sein als „anders“ oder „Abweichung“ wahrgenommen wird. Durch die Benennung von „cis“ wird diese Unsichtbarkeit der Norm aufgebrochen und ein Schritt zu mehr Gleichberechtigung und Verständnis gemacht.