Patriarchat, das

Patriarchat heißt übersetzt Vaterherrschaft und beschreibt die Dominanz der Männer und Väter in der Familie, aber auch in der Gesellschaft. Auch wenn wir sie nicht immer sehen, patriarchale Strukturen herrschen in allen Lebensbereichen. Der Begriff „Patriarchat” beschreibt dabei das System, das von Männern für Männer gemacht wurde und wird. Auch wenn sich Frauen an der Aufrechterhaltung beteiligen, ist es dennoch ein System, dass endo cis Männer begünstigt. Das Patriarchat umfasst alle Normen und Wertvorstellungen unserer Gesellschaft, die die Vormachtstellung des Mannes aufrechterhalten und schützen. Dabei sind im Patriarchat alle benachteiligt, die vom cis männlichen, heterosexuellen Ideal abweichen, also längst nicht nur Frauen! 

Im Patriarchat geht es um Macht und Unterdrückung. Dabei wirkt das System bis in die feinsten Äderchen unserer Gesellschaft. Es sorgt dafür, dass die große Mehrheit der Entscheidungsträger*innen in Politik und Wirtschaft männlich ist, dass Frauen weniger verdienen als Männer, aber einen Großteil der Care-Arbeit leisten. Es sorgt für sexistische Werbung und frauenfeindliche Narrative in Literatur und Popkultur. Das Patriarchat wirkt aber auch subtiler, es prägt unsere Vorstellung von Weiblichkeit und Männlichkeit, es beeinflusst unser Selbstbild, unser Begehren, unseren Glauben und unsere Ängste.

Dabei schadet es allen: Auch heterosexuelle endo cis Männer leiden unter den patriarchalen Strukturen, in denen Gewalt als legitime Form der Männlichkeit propagiert wird und “stark sein” vor allem bedeutet, dass Mann(!) nicht über Gefühle reden darf. 

Die Überwindung des Patriarchats muss also unser gemeinsames Ziel sein, für eine Welt, in der jede*r so leben darf, wie er oder sie möchte. 

Patriarchat und Kapitalismus gehören zusammen.

Literatur